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Trotzphase/ die "Ich-schmeiss-mich-den-ganzen-Tag-schreiend-auf-den-Boden"-Phase

Wenn ich zur Zeit von anderen höre "es ist nur eine Phase, die geht vorrüber" dann möchte ich diesem jenigen gerne an die Gurgel gehen. Ganz ehrlich, mag sein dass es nur eine Phase ist aber jede verdammte Phase wird ja allen ernstes schlimmer und nicht besser. Jetzt schläft er endlich seitdem er etwas über ein Jahr alt war durch aber macht mir dafür tagsüber das Leben wirklich schwer...

 

Mein Sohn steckt in der Trotzphase des Jahrtausends! Und ich stehe voll und ganz dazu dass er mich auf die Palme bringt. Immer und immer wieder. Ich will von dieser Palme gar nicht mehr runter, wenn er alle fünf Minuten seine 5 Minuten hat. Ganz gerne würde ich ihn mit den Kokosnüssen in die Flucht schlagen, mich an der Palme festkrallen und ihr petzen wie gemein mein Kind sein kann. Aber mein Tagtraum platzt ganz schnell wenn er sich wieder einmal nörgelnd, jammernd, schreiend auf den Boden wirft weil ich ihm nicht erlaube die komplette Toilettenpapierrolle im Badezimmer in Form von klitzekleinen Schnipseln auf dem Boden zu verteilen, oder ihm erkläre dass es absolut keine gute Idee ist, den Kopf durch die Katzenklappe zu stecken. 

 

Ich lasse mich aktuell immer öfter zu dem Gedanken hinreißen dass er es sich zur Aufgabe gemacht hat mir das Leben zur Hölle zu machen. Doch dann schaue ich mir diesen süßen jungen an der wieder einmal auf dem Boden liegt und auch wenn sein Kopf noch von seinem letzten wutanfall in allen Rottönen glüht, ist er dennoch mein kleiner stinker. So unschuldig und vollkommen. Dann entspannen sich meine verkrampften Gesichtszüge die kurz davor stehen meinem Gehirn das Signal zu senden mit ihm zu schimpfen. Stattdessen knie ich mich neben ihn. "Komm mal her du kleiner Motzkopf, Mama will dich schmusen!", dann fällt er mir mit einem erleichternden jauchzen in die Arme und die vorherigen, kräftezehrenden Minuten voller Geschrei sind wie verflogen...

 

...Okay, ich gebe es zu, so ein Happyend gibt es in den wenigsten Fällen. Meist legt er noch eine Schippe oben drauf und strampelt wie im Bilderbuch wild mit Händen und Füßen gegen den Boden. 

 

Tja, was tut man(n)/ Frau dann am besten? Ihr denkt jetzt ich habe die Antwort parat und ihr könnt seelenruhig von mir abspicken? Denkste'! Ich habe ehrlich gesagt bislang noch keine Lösung gefunden, meinen kleinen wilden Tiger mit aktuell leichter Tendenz zur einer Agressionsstörung zu einem Stubenkater zu bändigen. Aber jetzt mal unter uns, wer möchte denn schon ein Vorzeigepüppchen haben, dass immer das tut was man ihm sagt. Ich nicht! Gerade diese chaotischen Lebensabschnitte schreiben doch die Geschichten über die man später im Schaukelstuhl mit etlichen Falten im Gesicht und Altersflecken an den Händen schmunzelt und den Enkelkindern einmal erzählt. 

 

K.O und ausgelaugt, eure Jenny

 

Also liebe Mamis und Papis / Alltags-Superhelden-durch&durch: Durchhalten und verständnisvoll bleiben ist meine Devise. (Oder einfach mal beißend in das Couchkissen schreien ist auch eine gute Alternative 😉)

 

K.O und ausgelaugt, eure Jenny