Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen! - Pippi Langstrumpf

Ich habe ein enormes Bedürfnis meinem Kindern all die schönen Seiten von diesem Leben zu zeigen. Manchmal wenn wir gerade mal wieder im Wohnzimmer mit den geliebten Tierfiguren spielen, überkommt mich ein Gefühl, dass dies nicht genug für heute ist! Dann springe ich mitten im Spiel, wenn das Pferd gerade dem Hund zeigen möchte wer sich hinter dem riiiieeesigen Kissenhügel versteckt, auf und ziehe mir meine Schuhe an. Mein kleiner großer schaut mich dann mit einer Mischung aus sauersein und Neugier an und ich sage "Auf! Wir gehen spazieren, hol deine Schuhe!". Von null auf hundert verändert sich sein skeptischer Blick in das niedlichste grinsen weit und breit. Dann radeln oder stapfen wir los, mal mit der kleinen Schwester, mal ohne. Ein bestimmtes Ziel haben wir nicht. Einmal landen wir einfach auf dem Spielplatz und sammeln ganz viele Haselnüsse für die Eichhörnchen, verbuddeln sie in einem Sandloch und markieren es mit ganz vielen Steinen und Stöcken damit sie es im Winter finden. Mal besuchen wir nur den Ziegenbock und die gemeinen Gänse, dann überlegen wir uns einen Plan die Gänse auszutricksen damit der Ziegenbock auch etwas von dem leckeren gepflückten Löwenzahn abbekommt. Oder wir finden uns mitten im Maisfeld wieder und ohne Vorwarnung steht da plötzlich Milow vor uns und ich frage mich "Hat dieser Kater Superkräfte oder wie hat er uns nun schon wieder gefunden?". Es gibt aber auch Tage an denen wir uns die leckersten Pfannekuchen von diesem Planeten machen, sie auf dem Küchenboden verschlingen und den ganzen Tag im Pyjama bleiben. Dann haben wir gar keine Zeit uns anzuziehen weil alle Kuscheltiere hunger haben und mit dem Holzgemüse aus der Spielküche gefüttert werden müssen, während die Flummis plötzlich wild durch die Wohnung dotzen und dann auch noch die Spieleisenbahn nach einer weiteren Fahrt schreit. Es gibt nunmal jeden einzelnen Tag in der Woche eine Menge zu erleben.

 

Es ist doch so: Das Leben hält einem immer ein kleines Abenteuer bereit. Man muss es nur ergreifen!


"Die Welt ist voll von Sachen, und es ist wirklich nötig dass sie jemand findet!" - Astrid Lindgren

27.08.2018

 

Was gibt es schöneres als den Anblick der eigenen Kinder wie sie die Natur erkunden? Für die Mama ist es "Nur die Beine vertreten", für den Sohn ist es das größte vom heutigen Tag. Kurz um: Ein Spaziergang mit Kind und Kegel (in diesem Fall ist der Kegel unser Kater) ist in jedem Fall etwas herzerfüllendes!


Überfülltes Schwimmbad Adé, idyllischer Bach Ahoi!

17.08.2018

 

Folgendes Szenario: Wieder mal sind die 30° bei weitem überschritten. Der kleine Pool im Garten ist mit seinen 27° auch keine gelungene Abkühlung mehr. Die Wohnung ödet uns an, außerdem staut sich hier langsam auch die Luft. Wir müssen raus, aber wohin in unserer Not? Badesee oder Schwimmbad? Nach dem langen Mittagsschlaf ein viel zu großer Akt alles hinzuhieven für die paar Stündchen. Wir brauchen einen Ort der uns Abkühlung verschafft. "Mir fällt da etwas ein mein Schatz, zieh den Fahrradhelm auf!"...

 

... also schnappte ich meinen Sohnemann auf das Fahrrad und radelte richtung Naturschutzgebiet. Der kleine Trampelpfad der hinter dem Bahnhof durch das Naturschutzgebiet führt war fast komplet zugewuchert. Brennnesseln warteten nur so darauf meine Beine mit pusteln zu versehen. Jedoch kein Grund uns unser Abenteuer vermiesen zu lassen. Nach gerade Mal 10 minütiger Fahrt durchquerten wir das Wäldchen und kamen über die Brücke auf einem großen Feld an, wo ein paar Fahrradfahrer im Schatten auf den Bänken ein Päusschen machten. Doch das Feld war nicht unser Ziel, unser Ziel erstreckte sich unter der kleinen Brücke in beide Richtungen entlang. Die Rodau. Schon ich habe als Kind meine Füßchen darin abgekühlt. Nun wird es Zeit der nächsten Generation diesen schönen Ort zu zeigen.

 

Ich schnallte meinen Sohn vom Fahrradsitz ab und hob ihn runter. Er blickt nach links und rechts, dann motzte er kurz und wollte rasch wieder auf das Rad. "Komm mal mit, Mama zeigt dir etwas!" sagte ich zu ihm. Er folgte mir, allerdings recht unbegeistert. Wir liefen ein paar Meter am Ufer entlang, von oben ahnt man gar nicht was sich da unten wunderschönes verbirgt, da alles ziemlich wild zugewachsen ist. "Da müssen wir runter!" sagte ich und zeigte auf einen kleinen Pfad der vom Ufer an den Bach führte. Er schaute mich skeptisch an, gab mir die Hand und wir kletterten los. Seine Augen wurden allmählich immer größer. Und als ich ihm sagte dass er da jetzt drinne planschen dürfte, wusste ich es würde für ihn ein gelungener Nachmittag werden. Schnell flogen die Schuhe auf die Seite und schon watschelte er durch das kühle Nass. Wir angelten mit Holzstöcken nach imaginären Fischen, verbudelten Eicheln im Matsch und flüchteten von den Stellen an denen eine ziemlich unangenehm riechende Pflanze wuchs. Zwischendurch standen wir auch einfach wortlos da und blickten um uns herum, es ist immer wieder ein magischer Ort. Erst recht jetzt, mit meinem Sohn an der Hand.

 

Eine Runde Sachkunde:

  • Der Bach in dem wir unsere Füßchen abgekühlt haben ist die Rodau. Dieser Bach ist ca. 28 km lang und erstreckt sich von Urberach bis Oberroden, fließt weiter durch alle Stadtteile von Rodgau, durchquert das Gemarkungsgebiet von Obertshausen und endet  in Offenbach/Lämmerspiel. Sie ist ein Zufluss des Mains.(Quelle Wikipedia)
  • Die unanagenehm riechende Pflanze vor der wir regelrecht geflüchtet sind nennt sich "Drüsiges Springkraut", botanisch "Impatiens glandulifera". Sie ist eine einjährige Pflanze, d.h. sie lebt ein Jahr (eine Vegetationsperiode) und in dieser Zeit gibt sie Samen ab welche in der Erde bis zum Frühjahr ruhen und aus diesen Samen entstehen dann wieder erneut einjährige Pflanzen. Der stinkende geruch wird von Drüsen welche sich am Blattstiel und Blattgrund befinden abgegeben. Sie werden bis zu 2 Meter hoch. Das Springkraut blüht von Juni bis Oktober (spätestens bis zum ersten Frost). Honigbienen aber auch Hummeln lieben den Blütennektar dieser Pflanze. Für uns Menschen ist sie im frischen Zustand leicht giftig. Manche Regionen verwenden diese Pflanzenart hochdosiert als Brechmittel und in geringer Dosierung als Tee gegen Harnwegsinfektionen. Auch interessant ist, dass aus den Blättern in geringen Mengen der Farbstoff aus dem Hennafarbe gemacht wird, gewonnen werden kann. (Quelle: Wikipedia)

Der Esel macht "Ih-Ah" & das Reh macht...

20.08.2018

 

Neulich hat mein Sohn das gefühlt 20'te mal an diesem Tag die Kiste mit den Tierfiguren aus seinem Kinderzimmer vor meine Füße getragen. "Ach, die tolle Idee hattest du aber schon lange nicht mehr. Los geht's!". Dann darf ich ihm die Tiere reichen und er macht das passende Tiergeräusch dazu und stellt sie danach in Reih' und Glied auf. Als eines der letzten Tiere war das Reh und der Hirsch an der Reihe. Er stellte es als erstes ohne Kommentar hin, dann überlegte er kurz und nahm es wieder in die Hand. Er betrachtete es genauer und hielt es mir dann vor die Nase. Ich musste echt schmunzeln, denn ich dachte mir als ich ihm diese beiden Spielfiguren gegeben habe "Ohje, keine Ahnung was die für ein Geräusch machen!". Tja, das dachte sich mein Großer wohl auch. Wir zögern nicht lange und nach nicht weniger als 10 Minuten standen wir vor dem großen Rehgehege das zu einem der Bauernhöfe hier gehört. Doch, kein Reh weit und breit! Mist. "Na komm, wir probieren es morgen noch einmal!". Er stand da und hielt sich mit seinen Patschehändchen am Gitterzaun fest und fing an zu schnalzen. "Schatz, das ist doch nicht der Milow der auf das schnalzen hört und angerannt kommt!". Er schnalzte unbeirrt weiter und klatschte auf seine Knie. Mit einem breiten grinsen lief ich also Kopfschüttelnd zu ihm rüber und schnalzte mit. Ob es Zufall war oder reine Begabung-  es kam tatsächlich ein Reh angewackelt und darauf folgten die anderen. Wir strahlten bis über beide Ohren und mein Sohn hörte gar nicht auf in die Hände zu klatschen. Da standen wir nun und schauten sie an, sie gafften zurück. Toten stille. Keines Ihrer Geräusche wollten sie uns vorführen. Wir haben versucht sie mit Maiskolben vom Feld aus ihren Reserven zu locken. Aufgefuttert haben sie jeden einzelnen Maiskolben aber ohne auch nur ein Tönchen dabei zu machen. Nach einer halben Stunde haben wir aufgegeben und radelten zurück. Jedoch mit einer Gewinnerhaltung, denn mein Sohn und ich haben Superkräfte in uns entdeckt.

 

Nachtrag: Zuhause als alle Kinder und mein Mann im Bett lagen und felsenfest geschlafen haben, lag ich wach und konnte nicht von der Frage ablassen "Was für Geräusche machen Rehe/Hirsche?". Also schnappte ich mir mein Handy und recherchierte auf Youtube. Ich lachte innerlich lauthals los als ich die Antwort hatte. Das Gesicht von meinem Sohn möchte ich sehen beim nächsten Tierfiguren spielen, wenn ich ihm zeige welches Geräusch zu dem Reh und dem Hirsch gehört. Hört selbst: https://www.youtube.com/watch?v=b6jcaWyhQls


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